fast 20 Jahren als anerkannter Asylbewerber nach Deutschland kam und seit 10 Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft hat, hat einen guten und aktiven Draht zu Dynamo Windrad, der Kasseler Heimat der Freizeitsportler aller Couleur. “Der Ali, der ist anders, der ist eigen, das ist ein großer Anti-Typ”, so beschreiben ihn Teile des Publikums und meinen damit zugleich auch eine Besonderheit des Ladens. “Diese Art von Laden passt zur Nordstadt, der ist nicht so durchgestylt …Und wo werden Sie sonst schon mal als Kunde von jemandem bedient, der eine Wasserpfeife in der Hand hat?!” Das meint jedenfalls Deniz Türbek, der in Kassel studiert und einer von zwei Unterstützungskräften ist, die regelmäßig Bei Ali” arbeiten.
“Preise gut, Leute gut, alles gut …” so beschreibt Ali Timtik sein Geschäft “Bei Ali – Der Nordstadtkiosk” in kurzen Worten. Fast zwei Jahre ist es nun her, dass er mit seiner Geschäftsidee in der Gottschalkstraße loslegen konnte: eine Marktlücke füllen in der Nordstadt; denn hier gibt es zwar etliche Kneipen und auch etliche Kioske, aber eben nicht diese Mischung, wie man sie “Bei Ali” findet: ein bisschen Kiosk, also Zeitungen, Tabak- und Süßwaren. Ein bisschen Kneipe mit großem Fernseher, Sitzmöglichkeiten und Getränken – Apfelsaft, Ayran und ostfriesisches Bier in trauter Eintracht in der Kühlbox. Und ein bisschen Imbiss mit leckeren Angeboten zu kleinen Preisen (z.B. Döner für 2,30 €, Lahmacun für 2,00 €). Die Geschäftsidee fand nicht nur die Akzeptanz z.B. der Lokalen Ökonomie, mit deren Förderung Ali Timtik starten konnte, sondern der Laden hat mittlerweile auch sein festes Publikum. Sind es morgens u.a. die SchülerInnen der nahe gelegenen Elisabeth-Knipping- Schule, die sich mit frisch belegten Brötchen und Kaffee zum Schülerpreis (80 Cent statt 1,20 €) für den Unterricht rüsten, so kommen mittags u.a. Mitarbeiter- Innen des Schlachthofs auf einen kleinen Imbiss vorbei, und abends ist es dann vom Alter und von den Nationalitäten her ganz bunt gemischt.
Der Nordstadtkiosk und documenta 12